In Thommendorf (poln. Tomisław nad Kwisą) wurde am 1. Februar 1934 in der Familie des hiesigen Lehrers Brezanec Marja Mlynkowa, hervorragende sorbische Schriftstellerin und Literaturkritikerin sowie Übersetzerin der deutschen Literatur, geboren. In den Jahren 1940-1945 wohnte mit ihren Eltern in der Nähe von Grünberg (heute poln.: Zielona Góra), und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zog sie nach Deutschland und ließ sich in Schirgiswalde (sorb.: Šerachow) bei Bautzen nieder. In den Jahren 1947-1952 besuchte sie anfangs das sorbische Gymnasium im tschechischen Warnsdorf und dann ein Gymnasium in Bautzen.
Nach dem Studium der Germanistik und Pädagogik in Leizpig (1952-1955) begann Mlynkowa Arbeit als Redakteurin u.a. im Verlag „Nowa Doba" und "Domowina". In der Anfangszeit beschäftigte sie sich mit dem Verfassen von Erzählungen für Kinder und Literaturkritik (ihre Rezensionen wurden in einigen Lausitzer Schriften veröffentlicht). Ab 1960 arbeitete sie nur als Schriftstellerin. Sie verfasste zahlreiche Erzählungen mit lyrischem Charakter, die 1965 im Band „Kostrjanc a čerwjeny mak” (deutsch: Kornblume und roter Mohn) gesammelt wurden. 1964 erschien ihr Roman für Jungendliche „Starosće w dźewjatce” (Sorgen in der neunten Klasse).
Ihr hervorragenster und in der sorbischen Literatur sehr bedeutender Roman ist „Dny w dalinje“ (Tage in der Weite) vom 1967. Die Autorin beschreibt darin dramatische Geschichte eines sorbischen Lehrers, der in der Zeit des Dritten Reiches zum Verlassen seiner Heimat und zur Annahme der Lehrerstelle in einer Schule in einem niederschlesischen Dorf gezwungen wurde. Der Roman von Młynkowa, in dem das Schicksal des Vaters der Autorin entdeckt werden kann, weckte großes Interesse im Ausland und wurde in viele Sprachen übersetzt. 1968 erhielt sie für ihr bisheriges Schaffen den Literaturpreis des Verlages „Domowina“.
Die Schriftstellerin verstarb vorzeitig am 27. Februar 1971 in Bautzen. In den 70er Jahren erschienen schon nach ihrem Tod Erzählungsbände „Dundak Matej“ (Landstreicher Mathäus) und „Za płotom” (Hinter dem Zaun), sowie Anthologie mit Rezensionen unter dem Titel „Z wótrym wóčkom” (Scharfer Blick).