Włodzimierz Boruński, Schauspieler, Dichter, Satiriker und Übersetzer der russischen Literatur, der so stark das kulturelle Leben Laubans (heute: Lubań) nach dem Zweiten Weltkrieg prägte, wurde 1906 in Łódź in einer literarisch talentierten jüdischen Familie geboren. Durch die Mutter, geborene Krukowska, war Włodzimierz Boruński eng mit Julian Tuwim und Kazimierz (Lopek) Kurkowski, bekannten polnischen Literatur- und Kabarettschaffenden, verwandt. Seit mindestens 1924 trat Boruński im bekannten Warschauer Kabarett „Qui – pro – quo” mit solchen polnischen Berühmtheiten der Vorkriegsszene, wie Zula Pogorzelska, Eugeniusz Bodo oder Fryderyk Jarossy, auf.
In den 20er Jahren studierte er kurz Jura an der Warschauer Universität. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges arbeitete Boruński als Schauspieler, Regisseur und Textautor für Revuetheater. Von Russen in den weiten Baschkortostan verschleppt gelang er nach vielen Abenteuern zu der Division der Infanterie II. Polnischer Armee. In den Jahren 1945-1949 wohnte er in Lauban (heute: Lubań) und beschäftigte sich mit der Theater- und Verlagstätigkeit. Er half auch der Organisation des hiesigen Schulwesens und hatte einige Zeit die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisnationalrates inne. Außerhalb der Stadt wurde ihm über 30 Hektar Grund zugeteilt, aber wegen seiner umfangreichen künstlerischen und journalistischen Tätigkeit hatte er dafür keine Zeit. Boruński erinnerte sich immer gerne an die Jahre in Lauban. In einem seiner letzten Interviews stellte er fest, dass es in der Stadt an der Queis „ruhig und gut war, aber ich ein reicher und einflussreicher Mann war. 1949 zog ich in meine Heimatstadt Łódź."
Mit seinen alten Freunden aus Lauban, z.B. mit dem Ehepaar Pietraszków oder Turno-Ornowski, hatte er einen Briefkontakt. Das letzte Mal besuchte er Lauban 1980 als schon geschätzter und populärer Schauspieler. Das Schauspiel drängte seine literarischen Leistungen eindeutig in den Hintergrund. Noch Ende der 1950er Jahre schrieb Boruński mit seinem Cousin Kazimierz Kurkowski satirische Texte für die Revue im Theater „Buffo“ sowie „Syrena“ und war nur unter der kleinen Gruppe der Theaterliebhaber bekannt. Seine Schauspielkarriere begann 1961 als ihn Tadeusz Konwicki Boruński „entdeckt“ und ihn dann für den Film „Zaduszki“ engagiert. In den Jahren 1965-1985 spielte in über 15 polnischen Filmen bei solch hervorragenden polnischen Regisseuren wie Andrzej Wajda („Ziemia Obiecana”/das gelobte Land/), Janusz Majewski („Zadrość i Medycyna”), Jerzy Hoffman oder Jerzy Gruza. Ruhm brachten ihn auch die unvergesslichen Rollen in den polnischen Fernsehserien: „Polskie drogi” und „Lalka”.