Frau Maria Romel ist Einwohnerin von Zgorzelec. Sie leitet ein eigenes Atelier für Kunstdekoration "Emer“ in Zgorzelec, in dem sie die Kerzen schnitzt.
Sie begann ihr Abenteuer mit dem Paraffin vor ca. 2,5 Jahren während ihres Urlaubs in Kroatien. Dort sah sie zum ersten Mal Kerzen, die sie verzauberten. So beschloss sie den Künstler anzusprechen, der die Kerzen erstellte. Er hat sie soweit inspiriert, dass sie nach der Rückkehr vom Urlaub nach verschiedenen Materialien zu diesem Thema suchte. Auf der Suche nach Informationen schaute sie sich verschiedene Reportagen und Internetseiten sowie Fernsehsendungen an, unter anderem über eine Künstlerin aus den USA, die auch ähnliche Kerzen anfertigte. Dies alles weckte in ihr großes Interesse und sie begann Material dazu zu sammeln und zu üben. Anfangs, ungefähr zwei Jahre lang, arbeitete sie am Schliff. Sie gibt zu, es ist weder ein einfaches und noch billiges Hobby. Sie sammelte jedoch langsam und allmählich das Material für die Herstellung von Kerzen. Das erste Atelier eröffnete sie in Sulików, woher sie nach Zgorzelec zog.
Anfangs war besonders ihr Ehemann gegenüber den Werken seiner Frau skeptisch eingestellt, denn die Erstellung von Kerzen nimmt ein wenig mehr Zeit in Anspruch als für ein gewöhnliches Hobby. Sie musste die Zeit zwischen beruflichen Verpflichtungen und ihrem Hobby aufteilen. Wie sie selbst betont, er zeigte jedoch ein großes Verständnis dafür und übernahm einen Teil der Pflichten, wie z.B. Vorbereitung des Abendessens. Während ihr Ehemann das Abendessen vorbereitet, fertigt sie eine Kerze an, bei der später beim Essen eine besondere Stimmung entsteht.
Die Leidenschaft von Frau Romel gehört nicht nur Kerzen, sondern auch Paraffin. Sie liebt Gartenpflanzen. Inspirationen für ihre Kerzen schöpft sie oft eben aus eigenem Garten, seinen Farben sowie Pflanzen, die dort wachsen. Sie gibt zu, dass ein Teil der Kerzen dem künstlerischen Schaffen anderer Künstler nachgebildet ist. Sie sind nicht identisch, sondern lediglich eine Inspiration, da jede Kerze einzigartig ist. Sie betont, dass es nicht möglich ist, weder die Form noch die Farbe der Kerze nachzubilden, denn bei diesen Elementen sehr viele Faktoren eine Rolle spielen. Kerzen sind sehr populär in Spanien und in Kroatien. Dort entstand die Tradition, dass ein junger Mann seine zukünftige Schwiegermutter mit einer Kerze beim Besuch beschenkt. Bei uns sind diese Kerzen eher mit Geschenken verbunden. Sie sind so originell, dass sie sich mit Sicherheit als Geschenke eignen. Damit kann man jemand nett überraschen und ihm Freude bereiten. Die von Frau Maria Romel angefertigten Kerzen brennen in der Mitte ab und bilden somit eine Art Tunnel. Alle Schnitte, Schnitze, diese weißen Elemente verhalten sich wie ein Glasteilchen. Die Kerze leuchtet wie eine Laterne, wie Glasmalerei.
Frau Romel ist Autodidaktin – sie nahm an keinen Kursen oder Schulungen teil, weil sie nicht organisiert werden.
Sie betont, dass das Paraffin ein launisches Material ist, deswegen übte sie zwei Jahre lang und beschenkte sie ihre Freunde und Bekannten mit selbst hergestellten Kerzen, die, wie sie selbst meint, vielleicht nicht perfekt waren, jedoch den Beschenkten viel Freude bereiteten.
Die Herstellung von Kerzen sowie Arbeit mit dem Paraffin macht Frau Romel viel Spaß. Das Paraffin wird schnell hart. Es ist ein Stoff, der hohe Präzision und schnelles Handeln erfordert, denn eine Kerze entsteht in 45 Minuten, wovon nur 15 Minuten an die Schnitzarbeiten und Hauptdekoration anfallen. Der Herstellungsprozess selbst ist ziemlich kompliziert, denn das Hauptprodukt ist das reine und hochqualitative Paraffin aus einer polnischen Raffinerie. Es ist ein zertifiziertes, sicheres Material. Der Prozess an sich ist ziemlich langfristig, denn zunächst wird das Kernstück in Form eines Sternes erstellt. Diese speziellen Gießformen sind auf dem Markt nicht erhältlich, sie müssen bei Fachleuten bestellt werden. Dann wird solch eine Kerze in ein buntes Wachs eingetaucht, in buntes Paraffin und härtet es abwechselnd mal heiß mal kalt. Anschließend folgen diese 15 Minuten, um etwas zu kreieren oder zu schnitzen. Die Farbzusammenstellung von Frau Romel ist vielfältig, da es sich aus den Grundfarben jede Mischfarbe je nach der Stimmung oder dem Moment herstellen lässt. Sie schreibt die Reihenfolge der aufgetragenen Schichten nicht nieder, dies geschieht in dem jeweiligen Moment. Jede Kerze ist einmalig. Diese Kerzen eignen sich vor allem als Geschenk, sie können sogar personalisiert werden, denn sie werden für verschiedene Anlässe hergestellt: zum Namens- oder Geburtstag, Muttertag usw. Einmal bekam sie einen Auftrag, eine Kerze für ein Brautpaar anzufertigen, die beschloss, sie auf den Festtisch zu stellen. Frau Romel stellt auch Kerzen mit einem Bernstein, personalisiert mit Schildchen, mit einer Widmung und sogar in Form von Engeln her. Die 100-prozentige Handarbeit von Anfang an garantiert die Einzigartigkeit und Individualität jedes Werkes. Die Kerzen brennen sehr schön ab, denn das Paraffin setzt sich sehr langsam frei, ist geruchslos und qualmt nicht. Sehr ruhig, mit langsamer Flamme bewegt sich der Tunnel zum Boden der Kerze. Die Flamme erhellt die ganze Kerze und schafft somit einen wunderschönen Effekt. Die zum zwei Drittel abgebrannte Kerze kann deutlich länger als nur für den Verbrennungsmoment dienen, denn man kann in diese Kerzen Teelichter hineinstellen, die die Lebensdauer einer Kerze verlängern. Die Kerze hat einen dekorativen Zweck und wenn man sie nicht anzündet, dient sie eben als Dekoration.
Frau Romel fertigt Kerzen in drei Größen an. Die große Kerze ist ca. 23 cm lang, die mittlere ca. 14-16 cm, wiederum die kleine ca. 10-11 cm lang. Die Größen können variieren, denn als Handarbeitserzeugnis wird die Länge nicht immer exakt zugeschnitten.
Die Herstellung von Kerzen bereitet Frau Romel viel Freude, sie bastelt sie zur Entspannung und als Abwechslung von ihrer alltäglichen Arbeit.
Die Schirmherrschaft über die Tätigkeit von Frau Romel übernahm LGD Partnerstwo Izerskie (dt. Lokale Aktivitätsgruppe – Iserpartnerschaft), die sie zu Festivals oder Ausstellungen verschiedener Art einlädt. Während einer solchen Veranstaltung, d.h. bei der Isergala belegte sie den ersten Platz für das handwerkliche Produkt in Niederschlesien. Sie nahm auch an anderen Wettbewerben teil, wie z.B. am internationalen Wettbewerb in Jelenia Góra im Kulturhaus „Mufin“, an dem Deutsche, Tschechen und Polen teilnahmen. Da erreichte die Kerze von Frau Romel auch den 1. Platz.
Zum ersten Mal stellte sie ihre Kerzen in der Galeria Izerska in Kromnów, wohin jedes Jahr Kunsthandwerker aus Niederschlesien zu einem Handwerkermarkt gehen. Ihre Kerzen haben allen sehr gefallen. Es kamen viele Aussteller aus verschiedenen Kunstbereichen, Kerzen wurden jedoch nur von Frau Romel präsentiert.
Frau Romel betont, dass Treffen mit verschiedenen Künstlern auch eine Inspiration für sie sind, denn während der Gespräche werden sehr interessante Themen rund um die Kunst angesprochen.
Die Kerzen von Frau Romel können auf der Internetseite www.artcandles.pl sowie auf facebook bewundert werden. Sie können auch in einigen Geschäften in Niederschlesien erworben werden, unter anderem in Zgorzelec, Bogatynia (dt. Reichenau), Bolesławiec (dt. Bunzlau) und auch in Görlitz sowie bei verschiedenen Festivals oder Vorführungen, an denen Frau Romel teilnimmt.
Pracownia Dekoracji Artystycznych ,, eMer''
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